Literatur (Deutsch)

Kästner's verlassene Kinder

Erich Kästners Mutterkomplex ist bekannt, hinreichend dokumentiert, und sowieso nicht zu übersehen. Daher ist es interessant, dass es in seinen Kinder- und Jugendbüchern noch zumindest ein anderes durchgehendes Thema gibt, das aber nicht in der gleichen Weise erkannt zu werden scheint: in allen von Kästners Kinderbüchern treten Kinder auf, die von ihren Eltern verlassen worden sind.

Ein literarisches Portrait Bernhard von Lepels?

Bernhard von Lepel ist für uns hauptsächlich interessant durch seine Freundschaft mit Theodor Fontane, und das meiste, das wir über ihn wissen, wissen wir durch Fontane. Fontane hat dem Freund ein langes Kapitel in seinen Jugenderinnerungen (Kapitel 8 von “Der Tunnel über der Spree” in “Von 20 bis 30”) gewidmet, und ihn auch sonst gelegentlich beschrieben — seltsamerweise zum Teil verfremdet (z.B. als der “Italienenthusiast” in der etwas mysteriösen Skizze “Cafés von heut und Konditoreien von ehmals” von 1886). Dennoch bleibt Lepel’s Persönlichkeit überraschend undeutlich.